Entwicklung der Schul- und Betreuungslandschaft in Büdelsdorf

Gute Bildungs- und Betreuungsangebote für Kinder sind wichtiger denn je. Eltern wollen eine qualitativ hochwertige und zuverlässige Betreuung ihrer Kinder. Eine bestmögliche Schulbildung ermöglicht Jugendlichen den Zugang zu Ausbildung oder Studium ihrer Wahl.

In Büdelsdorf haben wir als CDU schon immer großen Wert auf gute Bildungsstandorte und –qualität gelegt. Dazu gehört auch die ständige Überprüfung und Fortentwicklung der Angebote und Einrichtungen, um zukunftsfähig zu bleiben. Schon 2007 standen wir vor zahlreichen Herausforderungen wie sinkenden Grundschülerzahlen, hohem Sanierungsbedarf bei vielen Gebäuden und ständig steigender Nachfrage nach Kinderbetreuungsplätzen.

Diese und weitere Gründe führten dazu, dass die gesamte Büdelsdorfer Bildungslandschaft auf den Prüfstand gestellt wurde und die „Schulentwicklungsplanung“ ins Leben gerufen wurde.

 


Inhalt

1. Was ist eigentlich "Schulentwicklungsplanung"?

2. Welche Herausforderungen galt es zu bewältigen?

3. Geschafft! - Neubau der HHS wurde eröffnet!

4. Was ist eigentlich ÖPP?

5. Warum geht es mit dem Umbau des Grundschulzentrums nicht weiter?

6. Was passiert im Anschluss mit den Grundschulen?

7. Wie wird der Standort Akazienstraße aussehen?

8. Und die Kindergärten?

9. Was passiert mit den freiwerdenden Standorten? 

10. Sie wollen es noch genauer wissen?


 

Was ist eigentlich „Schulentwicklungsplanung“ ?

Bei der Schulentwicklungsplanung geht es um mehr als „nur“ den Neubau der Heinrich-Heine Schule. Es ist das gemeinsame Projekt von Verwaltung und Politik, um in Büdelsdorf auch in den nächsten Jahren in den Bereichen Bildung und Betreuung gut aufgestellt zu sein. Der Anstoß dazu kam 2008 vom damaligen Bürgermeister Jürgen Hein. Aufgrund einer Analyse der Verwaltung, die den erheblichen Sanierungsbedarf der verschiedenen Bildungsstandorte aufzeigte, brachte er die umfassende Schulentwicklungsplanung ein, deren Chancen und Möglichkeiten uns als CDU-Fraktion von Anfang an überzeugt und begeistert hat.

Welche Herausforderungen galt es zu bewältigen?

  • Die beiden Grundschulen sind stark sanierungsbedürftig, auch kann dort keine Mittagsverpflegung angeboten werden. Auf lange Sicht werden die Grundschülerzahlen zudem rückläufig sein, sodass beide Schulstandorte nicht ausgelastet wären.
     
  • Der Kindergarten Liliput in der Gustav-Frenssen-Straße befindet sich ebenfalls in einem sanierungsbedürftigen Gebäude, und er kann sich räumlich nicht vergrößern, da er mitten in einem Wohngebiet liegt. An diesem Standort fehlen aber Räumlichkeiten für die U-3-Betreuung und eine Mittagsverpflegung.
     
  • Auch der Kindergarten Lummerland ist mehr als ausgelastet. Um der hohen Nachfrage nach Betreuungsplätzen gerecht zu werden,  wurden bereits mehrere zusätzliche Gruppen in der ehemaligen Friedrich-Fröbel-Schule eingerichtet. Dieses Gebäude ist allerdings ebenfalls stark sanierungsbedürftig.
     
  • Die Heinrich-Heine-Schule ist inhaltlich und organisatorisch inzwischen „eine Schule“ geworden. Räumlich ist sie das allerdings noch lange nicht. Dadurch, dass zwei Schulgebäude zu einem gemacht wurden sind die Wege sehr lang und verwinkelt. Dazu kommt, dass gerade der alte Klaus-Groth-Trakt viele unterschiedliche Geschosse und somit viele Treppen aufweist. Hier ist es nicht möglich, Kindern mit körperlichen Einschränkungen den Zugang zu den oberen Klassenräumen zu ermöglichen. Diese Herausforderung wurde inzwischen durch den Neubau in der Neuen Dorfstraße bewältigt.
     
  • Die Schülerzahlen der weiterführenden Gemeinschaftsschule sind seit Jahren konstant. Dies wird auch für die Zukunft prognostiziert. Durch die neue Oberstufe wird an der Heinrich-Heine-Schule neuer Platz benötigt, der am alten Standort nicht verfügbar .
     
  • Die Inklusion und die Schließung der Förderschule vor Ort erfordern mehr Räumlichkeiten mit besonderen Eigenschaften.
     

Es war also schnell klar, dass aus Kostengründen Standorte wegfallen sollten und sich der Bau eines neuen Schulgebäudes rechnen würde, da bauliche Verbesserungen im Altbestand erheblich höhere Kosten nach sich ziehen würden. Zudem würden durch den Wegfall von Standorten erhebliche Einsparungen bei Unterhaltung und Betriebskosten erreicht werden können. 

Wären alle Standorte umfassend saniert worden, entsprächen die Kosten in etwa denen eines Schulneubaus. Dann hätte man aber immer noch kein Schulgebäude mit kurzen Wegen, klarer Struktur und einem hohen energetischen Standard gehabt, wie dies nun der Fall sein wird. Und auch die Entwicklung der Kindergärten und Grundschulen hätte nicht stattfinden können. All diese Gründe führten zusammengenommen zum Projekt „Schulentwicklung“.

 


 

Der erste Schritt ist gemacht – der Neubau der Heinrich-Heine-Schule wurde eröffnet!

Seit Beginn des Schuljahres 2017/2018 werden die Schüler der Heinrich-Heine-Schule im neuen Gebäude unterrichtet, das dank ÖPP frist- und kostengerecht fertig geworden ist. Darüber freuen wir uns und sind sehr stolz darauf, denn seit Beginn der Schulentwicklungsplanung  sind wir der Motor dieser Bewegung.

Wir waren von Anfang an von dieser Schule insbesondere in der Form der ÖPP-Finanzierung und der gesamten Schulentwicklung im Ort überzeugt. Wir haben uns seit Beginn der Diskussion um die Schulentwicklung immer wieder für diesen Weg eingesetzt, die Entwicklung vorangetrieben und versucht, Kritiker zu überzeugen, auch und gerade in den Situationen, wo der Fortgang des Verfahrens auf der Kippe stand.

Diese Schule wird die gesamte Region bereichern und viele positive Impulse sowohl für den Bau als auch für die inhaltliche Ausrichtung von Schulen geben.
 


 

Was ist eigentlich ÖPP?

ÖPP (Öffentlich-Private-Partnerschaft) bedeutet, dass eine Kommune einen Vertrag mit einem privaten Anbieter über die Erbringung von Leistungen schließt.

In diesem Fall bedeutet es, dass die Schule von einem privaten Unternehmen geplant, gebaut und unterhalten wird. Die Kosten für Neubau, Bauzwischenfinanzierung sowie für alle weiteren beauftragten Leistungen (Instandhaltung, Energieverbrauchsgarantie der Energieversorgung,  Reinigungsleistung der Schule (ohne Mensa und Sporthalle), sowie die technischen Hausmeisterleistungen) werden erst nach Übergabe des fertigen Gebäudes an die Stadt fällig. Langfristfinanzierung und sonstige Hausmeister- und Reinigungsleistungen erfolgen durch die Stadt Büdelsdorf.

Die Stadt zahlt an das Unternehmen dann jährlich über 23 Jahre eine vorher vertraglich vereinbarte, feste Summe. Nach Ende der Vertragslaufzeit geht die Schule in das Eigentum der Stadt über. Die jährliche Haushaltsbelastung ist somit konstant über einen langen Zeitraum absehbar, was eine enorme Sicherheit für die Haushaltsplanung und keinerlei Kostensteigerungen bedeutet. Dadurch ergibt sich eine deutliche Kostenersparnis im Vergleich zur Eigenerledigung.

 

Was passiert im Anschluss mit den Grundschulen?

Im nächsten Schritt wird das Grundschulzentrum im alten HHS-Gebäude eingerichtet.

Die beiden Grundschulen sind organisatorisch bereits „eine Schule“ geworden.
Die Emil-Nolde-Schule und die Friedrich-Ebert-Schule haben sich zusammengeschlossen und führen nun den Namen „Astrid-Lindgren-Schule“. Beide Grundschulen haben lange Zeit geduldig auf Verbesserungen gewartet. Es passiert jetzt viel, damit am Ende auch die Grundschüler eine tolle Schule haben, in der sie sich wohlfühlen und gut lernen können.

Bereits im Sommer 2017 mit Beginn des neuen Schuljahres werden die Schüler der alten Emil-Nolde-Schule in das alte Gebäude der Heinrich-Heine-Schule umziehen, und nach weiteren baulichen Veränderungen folgen im Sommer 2018 die Schüler der ehemaligen Friedrich-Ebert-Schule. Dann ist die Astrid-Lindgren-Schule endlich an einem Standort vereint.

Die Schüler der ehemaligen Emil-Nolde-Schule sind 2017 mit Beginn des neuen Schuljahres in das alte Gebäude der Heinrich-Heine-Schule umgezogen. Nach weiteren baulichen Veränderungen sollten die Schüler der ehemaligen Friedrich-Ebert-Schule folgen. Das ist aus den folgenden Gründen bisher nicht möglich gewesen.

 

Warum geht es mit dem Umbau des Grundschulzentrums nicht weiter?

Mit Erschrecken hat die CDU im Jahr 2018 die erheblichen versteckten baulichen Mängel an der ehemaligen Bertolt-Brecht-Schule zur Kenntnis genommen. 

Die tatsächlichen baulichen Verhältnisse stimmen mit der Dokumentation des Baus von 1951 nicht überein. Es sind Materialien verbaut worden, die nie hätten verbaut werden dürfen und es wurde anders gebaut, als es die Zulassung erlaubt hätte. Es gab allerdings in der Vergangenheit keinen Hinweis auf derartige bauliche Mängel, somit auch keinen Grund, weitere Untersuchungen am Gebäude vorzunehmen. Im Rahmen baufachlicher Prüfungen haben im Sommer 2018 Kernbohrungen im Gebäude nicht unerhebliche Beeinträchtigungen in der Statik hervorgebracht. Die gesamte Konstruktion der Decken ist somit in Frage gestellt worden. Laut Aussage der Experten ist das Gebäude jedoch zu keinem Zeitpunkt einsturzgefährdet gewesen.

Leider hat die Begehung durch den Brandschutzverantwortlichen gezeigt: Das Gebäude verfügt auch nicht über einen ausreichenden Brandschutzputz.
Es gab eine Brandmeldeanlage, ein Schutz war also durchaus vorhanden, aber
der Brandschutzputz an den Decken entspricht nicht den vorgegebenen Brandschutzklassen und auch nicht der vorgelegten Dokumentation.

Die Erkenntnisse haben uns sehr betroffen gemacht.
Es musste schnell und sinnvoll gehandelt werden:
Eine Rückkehr der Kinder in den alten Gebäudetrakt der Bertolt-Brecht-Schule war und ist für uns unter diesen Umständen nicht vorstellbar. Selbst wenn dieser Gebäudetrakt instandgesetzt worden wäre, hätte keiner sagen können, wie hoch die Kosten sein würden, wie lange es gedauert hätte und was für Folgeprobleme aufgetreten wären.
Grundsätzlich hätte die Möglichkeit bestanden, in einem aufwendigen, langwierigen und teuren Verfahren das Gebäude Stück für Stück auf eine mögliche Sanierung hin untersuchen zu lassen. Im Interesse eines Erhalts dieses Gebäudes, das für so viele Büdelsdorferinnen und Büdelsdorfer mit persönlichen Erinnerungen verknüpft ist, hat die CDU diese Option natürlich erwogen. Am Ende hätte aber auch hier die fachliche Aussage stehen können, dass eine Sanierung gar nicht möglich ist. Dann wären viel Zeit und Geld umsonst investiert worden, was aus unserer Sicht das wichtige Vorhaben zu sehr verzögert und verteuert hätte.
Daher hat sich die CDU-Fraktion einstimmig für einen Rückbau der alten Bertolt-Brecht-Schule samt Aula und für einen Neubau dieses Traktes ausgesprochen. Wir sehen die Vorteile darin, die Kosten dadurch im Blick zu haben und uns in einem zeitlich überschaubaren Zeitrahmen zu bewegen. Unsere Eltern und Kinder brauchen eine verlässliche Planung und vor allem die Garantie, ihre Kinder in einer sicheren Umgebung zu wissen.
 

Wie wird der Standort Akazienstraße, das neue Grundschulzentrum, aussehen?

Ein wichtiger Punkt ist die Offene Ganztagsschule (OGS). Sie bildet das Herzstück des gesamten Gebäudes, was auch so bleiben soll. Dort finden weiterhin zahlreiche Nachmittagsangebote statt und die „Betreute Grundschule“ hat dort ihr neues Zuhause gefunden. In der Mensa können die Grundschüler ein warmes Mittagsessen zu sich nehmen.

Es war vorgesehen, die alte Aula durch die Grundschüler und eigentlich Kindergartenkinder zu nutzen. Nun wird – sobald die Stadtvertretung endgültig „Ja“ zum Neubau gesagt hat – auch die Aula neu gebaut werden. Da die bisherige Aula nicht barrierefrei ist und aufwendig per Hebebühne ein Übergang vom alten BBS-Trakt zur Aula hätte gebaut werden müssen, macht auch dieser Neubau Sinn. Damit wird den Grundschülern erstmalig eine Aula mit Bühne zur Verfügung stehen.

Die beiden vorhandenen kleinen Sporthallen werden auch weiterhin genutzt werden können.
 
Das Gebäude erhält einen neuen Haupteingang. Dieser wird barrierefrei von der Ulmenstraße aus zugänglich sein. Die Barrierefreiheit im Gebäude wird neben einem neuen Fahrstuhl auch durch eine Hebebühne, die den Übergang vom alten BBS-Trakt zur Aula ermöglicht, erreicht. An der Ulmenstraße wird zudem ein neuer Parkplatz und eine Busspur eingerichtet. Dies entlastet die Akazienstraße erheblich!

 

Und die Kindergärten?

Auch die Kindergärten werden zukunftsfähig weiterentwickelt.

Dafür verändert sich einiges. Bereits jetzt haben unsere Kindergärten ihre Kapazitätsgrenzen erreicht. Im Bereich Konrad-Adenauer-Straße wurde daher eine Containeranlage aufgestellt, die die KiTa „Farbklecks“ beherbergt. Dieses Provisorium sollte 2020 mit dem Umzug der Kita in den dann fertiggestellten Neubau am Standort der alten Friedrich-Fröbel-Schule beendet werden.  Nun wird an dieser Stelle statt des Containers ein Neubau für die Kita Farbklecks errichtet werden, wo dann drei Gruppen untergebracht sein werden.

Die ehemalige Friedrich-Fröbel-Schule wird zur Zeit durch den Kindergarten Lummerland genutzt und beherbergt mehrere Regelgruppen, außerdem ist dort die Spieliothek untergebracht. Beim Kindergarten Lummerland wird ab Ende 2019 ein Erweiterungsbau vorgenommen, der die 4 Regelgruppen aus der ehemaligen Friedrich-Fröbel-Schule sowie eine Regelgruppe aus dem Bestandsgebäude und die erforderliche Funktionsräume aufnehmen wird.

Die Kindergartenkinder werden nach Fertigstellung des Anbaus in den Kindergarten Lummerland umziehen. Der spätere Standort der Spieliothek ist noch offen.  Die Friedrich-Fröbel-Schule, die stark sanierungsbedürftig ist, wird abgerissen.

Der Kindergarten „Lilliput“ wird ab Anfang 2019 baulich und ausstattungstechnisch soweit ertüchtigt, dass ein Weiterbetrieb des Standortes für die nächsten 5 – 10 Jahre möglich ist.

Ob am Grundschulzentrum an der Akazienstraße wie einmal geplant noch ein Kindergartenneubau durchgeführt werden wird, ist zur Zeit nicht absehbar. Es soll auf dem Gelände aber vorsorglich eine entsprechende Fläche dafür freigehalten werden.

 

Was passiert mit den freiwerdenden Standorten?

Das Gebäude der Friedrich-Ebert-Schule soll abgerissen werden, wenn die Schüler in das Grundschulzentrum in der Akazienstraße umgezogen sind. Dort soll Wohnbebauung entstehen. Unabhängig davon kann die Sporthalle an dem Standort erhalten werden. Diese kann dann den Sportvereinen zugänglich gemacht werden. Ob nicht ein Neubau wirtschaftlicher wäre, muß aus Sicht der CDU noch geprüft werden.

Die alte Emil-Nolde-Schule steht unter Denkmalschutz, was glücklicherweise einen Abriss unmöglich macht. Wir als CDU haben uns immer gegen einen Abriß ausgesprochen, da dieses Gebäude eine wichtige Rolle in der Büdelsdorfer Geschichte spielt. Genaue Planungen zur weiteren Nutzung gibt es noch nicht. Es ist angedacht, dort ein Familienzentrum mit diversen Angeboten zu etablieren. Auch die Spieliothek, die sich derzeit in der Friedrich-Fröbel-Schule befindet, sowie die Kleiderkammer des DRK könnten dort unterkommen. Denkbar ist allerdings auch ein Verkauf des Gebäudes. Diese Option wird von der Verwaltung geprüft.

Die alte Sporthalle gegenüber der Emil-Nolde-Schule sollte unserer Meinung nach ebenfalls erhalten werden und für die Kindergärten und den Vereinssport nutzbar sein.

Die Bücherei bleibt am jetzigen Standort. Sie ist baulich auf einem guten Stand und hat gerade eine neue Außenterrasse erhalten, die den Aufenthalt dort noch schöner macht.

Stand: April 2019



 

Sie wollen es noch genauer wissen?

Hier finden Sie den "alten" Text zur Schulentwicklung in Büdelsdorf der den Weg von der Idee bis hin zu den entsprechenden Entscheidungen in den Ausschüssen der Stadt beschreibt:

 

Die Schulentwicklungsplanung, ein gemeinsames Projekt von Verwaltung und Politik,ist viel mehr als „nur“ der Neubau der Heinrich-Heine-Schule! Die Idee dazu kommt von Bürgermeister Hein. Er hat schon früh erkannt, welche Möglichkeiten diese große Lösung bietet.Die Verwaltung hat im Jahr 2007 aufgelistet, welche Sanierungsbedarfe in welchen Einrichtungen existieren.

Es kam einiges zusammen:

  • die beiden Grundschulen haben einen erheblichen Sanierungsbedarf,es kann an beiden keine Mittagsverpflegung angeboten werden. Zudem sind die Grundschülerzahlen auf lange Sicht rückläufig, daher macht es Sinn, einen einzigen Grundschulstandort zu schaffen.
  • Der Kindergarten Liliput in der Gustav-Frenssen-Straße weist ebenfalls einen hohen Sanierungsbedarf auf, außerdem kann dieser sich räumlich nicht weiterentwickeln, da er mitten in der Wohnbebauung liegt. Es fehlen aber Räume für die U-3-Betreuung und Mittagsverpflegung.
  • Zwischenzeitlich sind im Gebäude der ehemaligen Friedrich-Fröbel-Schule schon mehrere Kindergartengruppen untergebracht, weil die Nachfrage so groß ist.
    Dies ist aber nur eine Übergangslösung, weil auch die ehemalige Fröbel-Schule stark sanierungsbedürftig ist.
  • Die Zahlen für die Heinrich-Heine-Schule sind nicht rückläufig, sondern vielmehr gestiegen, hier ist auf lange Sicht eine gute Auslastung sicher.

Die Heinrich-Heine-Schule ist inhaltlich inzwischen „eine Schule“! 
Das ist Herrn Löptien, dem ehemaligen Rektor der Schule, und dem Kollegium zu verdanken, die gemeinsam die beeindruckende Leistung vollbracht haben, beide vorhandenen Schulen zu einer neuen gemeinsamen Schule zusammenzuführen. Frau Cleve, die neue Rektorin, führt mit ihrem Team die Schule in diesem Sinne vorbildhaft weiter und entwickelt darüber hinaus inspirierende neue Schulkonzepte. Man sieht allein schon an den kontinuierlich hohen Anmeldezahlen, welch guten Ruf die Schule genießt. Und man merkt hier auch: Schule, das sind eben nicht nur die Mauern, es sind die Menschen, die eine gute Schule ausmachen. Zukunftsweisend war auch die Beantragung der gymnasialen Oberstufe, die es nun möglich macht,an dieser Schule in 9 Schuljahren zum Abitur zu gelangen. Das ist für diegesamte Region sehr bedeutsam, da alle Rendsburger Gymnasien G8 anbieten und ansonsten nur noch das Regionale Bildungszentrum bleibt, wofür man dann aber die Schule wechseln muss.

Aber obwohl die Heinrich-Heine-Schule (HHS) inzwischen inhaltlich eine Schule ist, ist sie das räumlich noch lange nicht! Es gibt lange Wege und viele Reibungsverluste jeden Tag. Und das lässt sich im Bestand auch nur schwer ändern, bauliche Verbesserungen würden hohe Kosten nach sich ziehen. Außerdem muss für die Oberstufe Platz geschaffen werden. 

Dazu kommen die erheblichen Einsparmöglichkeiten bei den Unterhaltungs- und Betriebskosten, wenn Standorte wie der Kindergarten Liliput, die Emil-Nolde-Schule und die Friedrich-Ebert-Schule wegfallen und die zu erwartenden Verkaufserlöse, wenn städtische Grundstücke für eine Wohnbebauung verkauft werden. Besser geht Haushaltskonsolidierung kaum!

Die Kosten für die Sanierung der Alt-Standorte entsprechen etwa den Kosten des Neubaus. Dafür hat man dann energetisch hochwertigere, weil neue Gebäude, und die räumlichen Möglichkeiten sind optimal. Die HHS ist dann innen und außen „eine Schule“, organisatorisch und pädagogisch optimiert, und die Grundschulen sowie der Kindergarten sind hervorragend untergebracht.

All diese Gründe führten zusammengenommen zum Projekt „Schulentwicklung“.

Uns als CDU– Fraktion hat dieses Konzept von Anfang an so sehr überzeugt, dass wir seit dem mit aller Kraft an der Verwirklichung arbeiten. 
Dahinter steht für uns auch immer der Gedanke, der einhellig von allen Fraktionen in der Stadt Büdelsdorf getragen wird: Bildung hat oberste Priorität!
Es ist für junge Menschen unglaublich wichtig, so gut wie irgend möglich ausgebildet zu sein.
Wir Kommunalpolitiker setzen uns nach Kräften dafür ein, gute Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, d.h. z.B., ordentliche Gebäude mit guter Ausstattung vorzuhalten.
Ganz ohne Eigennutz ist es allerdings nicht: 

Gute Betreuungs- und Bildungsangebote sind ein wichtiger Faktor für Familien, sich in einem Ort niederzulassen. Firmen, die sich neu ansiedeln wollen, schauen zunehmend auf diese Standortfaktoren, weil sie Arbeitnehmer anziehen. Außerdem suchen Firmen gut ausgebildete Fachkräfte.

Positive Folgen eines guten Bildungs- und Betreuungsangebotes sind also im Idealfall Firmenansiedlungen, qualifizierte Arbeitsplätze und stabile Einwohnerzahlen. Das wiederum bringt Steuereinnahmen für die Stadt (aus den Gewerbesteuerzahlungen der Betriebe und aus dem Anteil der Einkommensteuer, die die Bürger zahlen). Daraus wiederum kann die Stadt ihren Verpflichtungen nachkommen und zusätzlich investieren. Gut für alle also! Es war allerdings ein langer Weg bis zum heutigen Stand.

Die letzten Jahre haben sich deshalb in der Büdelsdorfer Politik und somit auch in der CDU-Fraktion hauptsächlich um den Schulneubau gedreht.

Als Fraktionsvorsitzender der CDU - Fraktion und Vorsitzender des Lenkungsausschusses bin ich maßgeblich am Fortschreiten des Projektes beteiligt und stolz auf das bisher Erreichte!
Die Sinnhaftigkeit und Tragweite der gesamten Schulentwicklungsplanung haben wir als CDU - Fraktion von Anfang an erkannt. Doch der Weg zur Realisierung war nicht leicht:

Seit 2007 ist allen Fraktionen der hohe Sanierungsstau insbesondere an der Emil-Nolde-Schule,der Friedrich-Ebert-Schule, der Stadtbücherei und dem Kindergarten „Liliput“ bekannt.Nach Prüfung der Fakten stand für uns als CDU-Fraktion schon 2008 fest, dass nur ein Neubau, egal ob mit oder ohne gymnasiale Oberstufe, Sinn macht. Doch eine derartig grundlegende und in die Zukunft reichende Entscheidung  verdient es nach unserem Verständnis von allen in der Stadtvertretung vertretenen Fraktionen gemeinsam getragen zu werden.

Nach reiflicher Überlegung und entsprechenden Fachexpertisen wurde am 1.12.2010 von allen Fraktionen einstimmig  die Grundsatzentscheidung getroffen, eine neue Gemeinschaftsschule zu bauen. Die bestehende Infrastruktur der Heinrich-Heine-Schule soll dann in ein Grundschulzentrum mit angegliederter Bücherei, Grundschulbetreuung und einem Kindergarten umgewandelt werden.

Wir als CDU-Fraktion sind uns unserer Verantwortung für die ganze Stadt und für die Zukunft der Bildung in dieser Stadt bewusst. Daher haben wir uns selbst angesichts der häufig sehr zögerlichen Entscheidungsprozesse bei den anderen Fraktionen zurückgenommen und es lange vermieden, eine Mehrheitsentscheidung herbeizuführen. Das ist uns nicht immer leicht gefallen!

Bis vor kurzem konnte sich die SPD - Fraktion nicht zu einer Entscheidung für einen Schulneubau durchringen, noch konnte unter allen drei Fraktionen eine Einigung in der Standortfrage erzielt werden.

In der Sitzung der Stadtvertretung im September 2012 wurde mehrheitlich der Beschluss gefasst,einen Neubau am bereits früher favorisierten Standort „Agnes-Miegel-Straße“ zu verwirklichen. Der Bürgermeister wurde beauftragt, Grundstückskaufverhandlungen zu führen.

Es zeigte sich aber leider zu unserem großen Bedauern, dass dieser Standort trotz intensiver Verhandlungen seitens der Verwaltung nicht realisiert werden konnte,eine neue Lösung musste gefunden werden.

Wir sind froh und dankbar, dass nun in der Sitzung der Stadtvertretung am 24.1.2013 mit einem gemeinsamen Beschlussaller Fraktionen der Neubau der Heinrich-Heine-Schule verwirklicht werden kann!

Alle Fraktionen haben bei dem jetzt vorliegenden Kompromiss Zugeständnisse gemacht,die CDU ebenso wie die BWG in der Frage des Standortes, und die SPD in der grundsätzlichen Frage eines Neubaues.

Mit diesem Zurück nehmen haben alle Fraktionen den Weg frei gemacht für eine gute,nachhaltige Schulentwicklung in der Stadt Büdelsdorf, darauf können wir alle gleichermaßen Stolz sein.

Für die CDU – Fraktion waren dabei unter Abwägung aller Faktoren die Punkte:

  • vorhandenes Potential wie eine große, frisch renovierte Drei-Feld-Sporthalle auf dem Gelände der Emil-Nolde-Schule
  • größte zur Verfügung stehende Fläche im Bereich Emil-Nolde-Schule
  • Verkauf der Fläche Friedrich-Ebert-Schule möglich, dadurch Re-Finanzierungsmöglichkeiten
  • Erhalt der Flächen von Freibad und Ahornpark

letztlich ausschlaggebend bei der Entscheidung für den Neubau der Heinrich-Heine-Schule am Standort der jetzigen Emil-Nolde-Schule.

Wir sind als CDU – Fraktion nicht müde geworden, auf die Dringlichkeit und Notwendigkeit eines Schulneubaues hinzuweisen. Das hat letztlich zum Erfolg geführt, darüber sind wir sehr glücklich.

Horst Beyer

Fraktionsvorsitzender

 

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